Hyperhidrosis palmaris – starkes Schwitzen an den Händen

Das übermäßige, krankhafte Schwitzen der Hände, insbesondere der Handinnenflächen, bezeichnet der Mediziner als Hyperhidrosis palmaris (auch Hyperhidrosis manuum).

Bei dieser Erkrankung treten zum Teil solch große Schweißmengen auf, dass der Schweiß teilweise abtropft. Ferner sind Finger, Handballen und Innenflächen vom permanenten Schwitzen völlig durchfeuchtet und klamm. Oft sehen sie dunkelblau-rot verfärbt aus (Durchblutung) und fühlen sich dabei regelrecht wie ein Schwamm an. Es ist verständlich, dass Betroffene unter dieser Form der Hyperhidrose psychisch besonders stark leiden, auch weil sich die „peinlichen Schweißhände“ nicht durch Kleidung vor anderen verbergen lassen.

Anwendung der Iontophorese an den Händen bei palmarer Hyperhidrose (Hyperhidrosis palmaris)
Iontophorese gegen Handschweiß: Im Bild deutlich zu erkennen, dass nur die Handinnenfläche vom Wasser bedeckt sein sollte.

Die soziale Isolation beginnt mit dem Wunsch, anderen Menschen möglichst nicht die Hand schütteln zu müssen, oft führt der permanente Leidensdruck später zu psychischen Komplexen, Hemmungen und Depressionen. Besonders bei Jugendlichen in der Pubertät (gesellschaftliche Prägephase) ist rasches Handeln erforderlich, damit die Erkrankung nicht zu Verhaltensstörungen führt. Da schwitzige Hände größtenteils vegetativ (nervlich) gesteuert sind, zum Beispiel bei Aufregung, Scham oder Angst, ist neben den konservativen Methoden auch eine psychische Therapie empfehlenswert. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die „Angst vor dem Schwitzen“ das tatsächliche Schweißproblem massiv verstärkt. Ein Teufelskreis, aus dem Betroffene möglichst bald durch Linderung der Symptome ausbrechen sollten.

Unser Fazit: Gegen Hyperhidrosis palmaris (Hyperhidrosis manuum) kann die Iontophorese hervorragend eingesetzt werden!

Flächenelektroden: Empfehlung für die Iontophorese-Therapie gegen Handschweiß

Als Flächenelektroden zur Hand/Fuß-Anwendung kommen zumeist Metallelektroden zum Einsatz. Neuere Silikon-/Graphit-Elektroden für die Behandlung der Hände sind leicht, biegsam und lassen sich bei Bedarf auf die bevorzugte Behandlungswanne oder Form zuschneiden (z. B. Auswahl einer Wanner mit kleinerer Grundfläche für eine höhere Wasserlinie). Silikon-/Graphit-Elektroden eignen sich für Anwender mit Metallallergien. Sie unterliegen keiner Korrosion und sind auch von chemischen Reaktionen, die zur Abspaltung von Nanoteilchen führen, nicht betroffen.

Großflächige Silikonelektroden des Saalio Iontophoresegeräts

Mehr Details zu den Grundsätzlichen Unterschieden von Metallelektroden und Silikon-Elektroden erhalten Sie auf unserer Seite für die Iontophorese-Kaufberatung…

Anwendungsempfehlung: Iontophorese-Anwendung an den Händen

Für eine Behandlung gegen schwitzende Hände empfehlen wir grundsätzlich ein Therapie-Gerät, das sowohl Puls- als auch Gleichstrom liefern kann. Bitte benutzen Sie anfangs nur Gleichstrom. Steigern Sie die Stromhöhe Anfangs über die gesamte Therapiezeit von 15 Minuten bis zu einem Wert, den Sie gerade noch als „nicht-schmerzhaft“ empfinden. Bitte bedenken Sie, dass durch eine schnelle Gewöhnung der Haut ein Anfangs als unangenehm empfundene Stromhöhe oft bereits nach ca. einer halben Minute als tolerierbar eingestuft werden kann.

Tipp zur Strommaximierung: Nur wenn Sie Ihre persönliche maximale Stromstärke auch dauerhaft gut vertragen, sollten Sie bei Bedarf (längerfristig ausbleibende Trockenheit) schrittweise höhere Stromstärken austesten.

  • Lesen Sie sorgfältig die dem Gerät beiliegenden Iontophoresegerät-Information in der Bedienungsanleitung, insbesondere die Maßnahmen zur Sicherheit und Inbetriebnahme des Gerätes!
  • Tragen Sie keine Metallgegenstände wie Ringe oder Armbanduhren und nutzen Sie keine elektronischen Geräte in der direkten Umgebung Ihrer Behandlung (Mobiltelefone, Mikrowellen).
  • Hautareale vor reinigen. Salben, Cremes und Kosmetika entfernen.
  • Stellen Sie die Behandlungswannen auf eine sichere und ebene Tischfläche.
  • Legen Sie in jede der beiden Behandlungswannen 1 Elektrode und verbinden Sie diese mit dem Steuergerät.
  • Decken Sie die Elektroden mit dem dafür vorgesehenen Schutz-Element ab (Tücher, Gitter, Schwämme, Vlies).
  • Verwenden Sie bei der Anwendung nur zusatzfreies Leitungswasser!
  • Achten Sie darauf, dass das Schutz-Element vollständig und gut mit Wasser getränkt ist.
  • Befüllen Sie die Behandlungswannen mit so wenig Wasser wie möglich, so dass die Handinnenflächen gerade eben mit Wasser bedeckt sind.
  • Achten Sie darauf, dass Sie nicht die ganzen Hände im Wasser baden sondern wirklich nur die Handflächen!
  • Um die Wassermenge gleichbleibend zu halten empfiehlt es sich, bei einer Neubefüllung eine 1Liter-PET-Flasche mit einer Markierung zu versehen. Oft passt es, wenn man diese Markierung auf rund 95 % der normalen Befüllung der PET-Flasche setzt.
  • Therapiezeit: Als optimale Therapiezeit hat sich eine Anwendung von 15 Minuten herausgestellt.
  • Wählen Sie bei den ersten Behandlungen Gleichstrom und einen niedrigen Startwert.
  • Steigern Sie diesen Wert über die Therapiezeit bis ein etwas unangenehmes Kribbeln auftritt. Echte Schmerzen sollten Sie dabei dauerhaft jedoch nicht verspüren!
  • Zum Ändern des Stromwertes nehmen Sie bei modernen Iontophoresegeräten mit Start-/Stopp-Automatik einfach eine Hand aus einer Wanne. Die Behandlung sollte beim Wiedereintauchen fortgesetzt werden.
  • Gute Iontophoresegeräte sollten sich auch mit feuchten Fingern problemlos und sicher bedienen lassen.
  • Achtung Stromrichtung: Ändern Sie die Stromrichtung nicht innerhalb einer Sitzung!
  • Vermeiden Sie möglichst zu starke Bewegungen während der Behandlung, da dies zu Stromschwankungen führen können.

Therapie-Kontrolle & Haltetherapie (Erhaltungsphase)

Wenn Sie nach mehreren Wochen oder Anwendungen eine gute Verbesserung verspüren (> 50 % Reduktion des Schwitzens), können Sie selbst entscheiden, ob Sie das Schwitzen weiterhin reduzieren wollen oder ob Sie zu einer Haltetherapie übergehen. Für eine optimale Erhaltungstherapie wählen Sie am besten Pulsstrom und wechseln die Stromrichtung bei jeder Anwendung. Die Stromstärke können Sie in der Regel so belassen, wie Sie es bei der Gleichstromtherapie gut vertragen haben.

Simultane Iontophorese-Anwendung – gleichzeitige Behandlung an Händen und Füßen mit dem Saalio® DE Iontophorese-Set
Simultane Iontophorese-Anwendung an Händen und Füßen mit dem Saalio® DE Iontophorese-Set

Empfehlung: Sollten Sie selbst unter dieser – oft unbekannten – Krankheit leiden, können Sie sich im Forum hyperhidrosehilfe.de mit anderen Betroffenen austauschen, um mehr über das Thema Hyperhidrose sowie Iontophorese zu erfahren. Wenn Sie ein Iontophorese-Gerät kaufen wollen empfehlen wir Ihnen als Fachhändler gegen starkes Schwitzen www.schwitzen.com1.